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Traumhaus mit Hindernissen

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Schüler arbeiten als Hobby-Architekten und stellen ihre Arbeiten im Acku aus

Hildesheim (ph). Verena aus der Marienschule machte eine Erfahrung, die sie mit vielen Architekten gemeinsam hat: Wenn man ein Traumhaus baut, muss man auch auf die Größe der Toiletten achten. Unter dem Titel ”Architektur macht Schule“ hatte der Verein zur Förderung der Baukultur und Kunst in Hildesheim (Acku) in sein gleichnamiges Café eingeladen und zeigt dort bis zum 22. Februar, wie sich Hildesheimer Schüler mit dem Thema Architektur auseinandersetzen. Die meisten Arbeiten kommen aus Kunst-Kursen der 13. Jahrgangsstufen.
Julia aus dem Andreanum stellte ihre Aufgabe vor: Ein echtes Grundstück bei Hildesheim war mit wiederverwertbaren Baustoffen zu bebauen. ”Es hat Spaß gemacht, auch wenn mal eine Nachtschicht eingelegt wurde“, berichtete sie. Die Michelsenschülerin Andrea besucht den Kunst-Leistungskursus in Himmelsthür und ist erblich vorbelastet. Wenn beide Eltern Architekten sind, plant man schon mit neun Jahren sein eigenes Kinderzimmer und geht ganz in der Aufgabe auf, ein hübsches Häuschen für Vögel oder eine neue Eingangshalle für die eigene Schule zu entwerfen (die HAZ berichtete über das Projekt). Julius ist eine der wenigen männlichen Teilnehmer, sein Traumhaus bietet ein Glasdach und eine Wasserrinne vor dem Fenster, sein Mitschüler Timo plante einen Billardraum mit ein.
Mira-May und Joana von der Robert-Bosch-Gesamtschule überwanden den ersten ”kindlichen Impuls“, sich einfach Legosteine zu schnappen. Sie und ihre Mitschüler haben sich ausführliche Gedanken über Bauformen gemacht, haben das Van-Gogh-Museum in Amsterdam mit ganz anderen Augen (denen angehender Architekten) gesehen und aus Formen in Bildern und der Natur Formen für Bauten entwickelt. Das Baumhaus mit dem Riesenbett erfreute auch fachkundiges Publikum, das eingeladen ist, sich die Arbeiten anzusehen. Petra Wilke-Fischer freute sich, erstmals im Acku-Café am Andreasplatz Schülerarbeiten vorstellen zu können. Die kleine Ausstellung solle auch dem Erfahrungsaustausch der Schüler und Schulen untereinander dienen. Schließlich verstehe sich das Acku auch als ”Ladestation für ästhetische Energie“.
Präsentiert wurden die Arbeiten übrigens ausschließlich von Mädchen (das merkt man zum Beispiel an Claudias liebevoll eingezeichneten Rosenranken am Haus), die auch einiges über die Kunst der Präsentation lernten. Verena warb: ”Vielleicht bauen Sie Ihr Haus auch so“ für die Entwürfe. Nur in einem waren die Schüler den Profis voraus: ”Finanzielle Einschränkungen hatten wir nicht.“
Bis zum 22. Februar sind alle vier Schulen gemeinsam zu sehen, danach vom 23. Februar bis 8. März Himmelsthür und Andreanum und vom 9. bis 22. März Marienschule und RBG.

Artikel aus "Hildesheimer Allgemeine Zeitung" vom 12.02.2007




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