3300 Schüler musizieren in der Stadt



Drei von 3300: Auch Alina, Tobias und Jeremias von der Marienschule werden am Sonnabend am Rathaus aufspielen. Fotos: Gossmann
Hildesheim (ph). Das wird ein Musikfest der Superlative am Sonnabend: 3 300 Schüler von 112 Musikgruppen aus 50 Schulen musizieren auf zehn Bühnen, und zum Abschluss spielen alle gemeinsam vor dem Dom.
”Mächtig viel Musik wird zu hören sein“, freut sich Oberbürgermeister Kurt Machens, und er lobt die gute Zusammenarbeit des Landesmusikrates mit Universität, Stadtmarketing, ”Freundlichen Hildesheimern“ und der Marienschule sowie den Sponsoren wie Sparkasse und EVI. Der Musiklehrer Ekkehard Sydow hat das Musikstück geschrieben, das ”Der Marktplatz klingt“ heißt und mit dem am Sonnabend um 9.30 Uhr das Fest eröffnet wird. Aus vielen Fenstern rund um den Platz heraus spielen die jungen Musiker, korrespondieren mit der Big Band der Marienschule, die unten auf dem Platz steht. Musikalische Ideen dieses Kalibers sind viele zu erwarten am Sonnabend auf den Bühnen Marktplatz, Andreasplatz, Lilie, Hindenburgplatz, Pferdemarkt, Almsstraße, Jakobikirche, Angoulêmeplatz, Torhaus und Pelizaeusplatz. Dort spielen ab 10.30 Uhr verschiedene Bläserklassen.
Wer sich für Sambamusik interessiert, sollte auf den Platz an der Lilie kommen: Dort spielt die Marienschule, deren Bläserklasse ein spezielles Ausbildungsprogramm in Sachen Samba absolviert hat und dort vorstellt. Andere Hildesheimer Schulen und ihre Auftritte: Marienschule, Bigband (12.45 bis 14.14 Uhr, Lilie), Albertus-Magnus-Schule (10.30 bis 11.15 Uhr, Pferdemarkt), Gymnasium Sarstedt (11.30 bis 11.45 Uhr, Pferdemarkt), Robert-Bosch-Gesamtschule (10.15 bis 11 Uhr, Pelizaeusplatz). Höhepunkt des Tages dürfte ein gemeinsames Konzert aller beteiligten Schüler sein, es spielen also fast 3300 Musiker gemeinsam, und zwar um 16 Uhr auf dem Domhof. Dies übrigens deshalb, weil der Hildesheimer Marktplatz für die Musiker und ihre Eltern und ”Schlachtenbummler“ einfach zu klein ist. Erwartet wird dazu auch Niedersachsens Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann.
Von 17 Uhr an wird der Tag mit einem Musikprogramm des Landesmusikrates auf dem Marktplatz ausklingen. Dort spielt das Kreisjugendorchester Hildesheim, die Big-Band-Bläserklasse der Universität, die Jugend-Big-Band Hannover, das Bläserquintett der Staatsphilharmonie Novosibirsk, Las Bandidas de la Universidad und ”Tom Jerry“.
Eine von 3300: Stefanie aus der Bläserklasse der Marienschule Hildesheim und ihre Musiker-Kollegen aus ganz Niedersachsen gestalten am Sonnabend den Bläserklassen-Tag auf zehn Bühnen im Stadtgebiet. Höhepunkt dürfte ein gemeinsames Konzert aller Musiker auf dem Domhof sein - dem einzigen Platz im Zentrum, der sie alle fassen kann. Dazu wird auch die Kultusministerin erwartet, die den Wert der musikalischen Ausbildung unterstreicht.
Foto: Gossmann
Das Uni-Projekt ”Bühne frei“ (Jan Hellwig und Willfried Beck) stellt ein weiteres Projekt vor: Im Auftrag der Universität, des Ministeriums und der ”Freundlichen Hildesheimer“ hat Andreas Lange ein Musikstück namens ”Hymnus“ komponiert, Welt-Uraufführung: 12 Uhr auf der Lilie durch das Orchester der Marienschule.
”Dieser Tag ist eine bundesweite Premiere“ sagte gestern Hans Walter vom Kultusministerium. Mit Manfred Sauga-Janicki vom Landesmusikrat ist er sich einig: Die Bläserklassen seien ein guter Weg, Kinder an die Musik heranzuführen und auch angehende Lehrer zu interessieren.
Der Landesmusikrat betont die Zusammenarbeit zwischen Schule und Vereinen, alle zusammen begrüßen den Einsatz der Universität Hildesheim. Deren Musikinstitut begleitet das Projekt Bläserklassen wissenschaftlich: Studenten interessieren sich in Forschung und Examensarbeiten vor allem dafür, welchen Einfluss das Musikspielen auf den weiteren Lebensweg der Schüler hat. Die hören zwar auf ihren privaten i-pods nicht unbedingt Blasmusik, das spielt aber keine große Rolle. Martina Oster vom Musikinstitut der Uni: ”Das gemeinsame aktive Musizieren steht im Mittelpunkt“, berichtet sie.
Die meisten der befragten Schüler seien mit der Auswahl der Musikstücke einverstanden. Manfred Sauga-Janicki fügte hinzu: ”Je früher man junge Menschen an unterschiedliche Musik heranführt, desto breiter ist das Spektrum ihres musikalischen Interesses.“
Artikel aus "Hildesheimer Allgemeine Zeitung" vom 02.07.2008