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Vom Milchschaum bis zu Kometen: Ideenreichtum bei „Jugend forscht“

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aus dem "Kehrwieder am Sonntag" vom 21.2.2010:

Vom Milchschaum bis zu Kometen: Ideenreichtum bei „Jugend forscht“

Jugendlicher Forscherdrang:

So sehen Sieger aus


(jan) Hildesheim. 186 Teilnehmer mit 95 Projekten haben den diesjährigen Hildesheimer Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ erneut zum zahlenmäßig stärksten in Niedersachsen gemacht. Seit Jahren genießt die Stadt den Ruf einer Hochburg für Nachwuchsforscherinnen und -forscher. Und nicht nur die Menge macht’s: Auch die Ergebnisse können sich sehen lassen. Die Jury vergab diesmal in den beiden Altersgruppen von „Schüler experimentieren“ und „Jugend forscht“ insgesamt 16 erste Preise. Die ausgezeichneten Schüler dürfen nun ihre Arbeiten bei den anstehenden Landeswettbewerben präsentieren. Als erfolgreichste Schule wurde während der Preisverleihung am Freitag die Marienschule ausgezeichnet. Schulleiterin Eva-Maria Schleich nahm den Preis in Höhe von 1.000 Euro entgegen.

Große Bandbreite bei Schau der Hildesheimer Nachwuchsforscher / Sieger fahren zum Landeswettbewerb

Von standhaftem Milchschaum

und wechselndem Wild


(jan/lv) Hildesheim. Es hat schon etwas Rituelles, wenn Regionalleiter Dieter Kubisch Jahr für Jahr die Teilnehmer der Wettbewerbe „Schüler experimentieren“ und „Jugend forscht“ zur Siegerehrung auf die Bühne bittet. Doch Langeweile kommt nie auf – zu unterschiedlich und ideenreich sind die Arbeiten der Jungforscher immer wieder. Und Kubisch wünscht sich, dass das in Zukunft so bleibt. Dass andere Schüler sich nach der Maxime „Das kann ich auch“ angespornt fühlen. An drei Tagen hatten die Nachwuchsforscher sich und ihre Arbeiten in der Sporthalle der Universität präsentiert und den kritischen Fragen der Jury gestellt. Am Mittwoch waren zunächst die jüngeren Teilnehmer des Wettbewerbs „Schüler experimentieren“ an der Reihe. Bei einem Streifzug entlang der Stände der Mädchen und Jungen wurde die ganze Bandbreite der Ideen deutlich. Von sehr theoretischen abstrakten Forschungen bis hin zu ganz handfesten praxisnahen Projekten gab es alles zu entdecken. So zum Beispiel die Arbeit der beiden Schwestern Merle und Annika Schmidt. Die Marienschülerinnen haben untersucht, mit welcher Milch man den besten Schaum herstellen kann. Nutznießerin des Forscherdrangs der Zwölfjährigen ist nun Merles und Annikas Mutter: Die hatte darüber geklagt, dass der Milchschaum auf ihrem Cappuccino so schnell zusammenfällt. Und so machten sich ihre Töchter an den ultimativen Milchtest. Nach ausgiebigen Tests steht nun fest: Auf jeden Fall die Finger von fettarmer Milch lassen! Stattdessen sollte man zu der mit satten 3,8 Prozent Fett greifen und sie vor dem Aufschäumen erwärmen. Nicht nur Mutter Schmidt war begeistert, auch die Jury – sie vergab dafür einen ersten Preis. Unter den Teilnehmern von „Jugend forscht“, die ihre Arbeiten am Donnerstag präsentierten, gab es mehrere „Wiederholungstäter“. Wie zum Beispiel die beiden Segelflieger Lukas Florea und Arne Brüsch vom Scharnhorstgymnasium, die sich schon im Vorjahr mit Thermik befasst hatten und nun ihre verfeinerte Technik vorstellten. Sie wollen eine möglichst detaillierte Karte erstellen, die Segelflieger auf der Suche nach dem nötigen Aufwind nutzen können. Der Jury war das einen ersten Preis wert. Gleich mehrere Beiträge widmeten sich äußerst praxisnahen Problemen im Straßenverkehr. So gingen die Schlagzeilen von ausgebrannten Bussen den Schülern Jan Schmedding und Maik Bargmann nicht mehr aus dem Kopf. Unter der Obhut der Robert Bosch GmbH entwickelten sie ein Frühwarnsystem für Reisebusse auf der Grundlage von handelsüblichen Rauchmeldern. Von einem großen Busunternehmen erhielten sie die Auskunft, dass es Sicherheitssysteme zwar für den Motor- und den Kofferraum gebe, aber nicht für den Personenraum. „Das Unglück bei Garbsen im November 2008 mit 20 Toten hätte mit unserer Technik verhindert werden können“, sagen Jan und Maik. Dafür gab’s einen zweiten Preis. Den Sonderpreis der Robert Bosch GmbH heimsten Felix Rolf und John Preuß ein, die mit ihrem Wildwechselwarnsystem für Autos für das Gymnasium Himmelsthür ins Rennen gegangen waren. Dass sie keine weitere Platzierung im Wettbewerb
erzielten, können sie wahrscheinlich verschmerzen: Sie haben für ihre Erfindung bereits ein Patent in der Tasche. Einen zweiten Preis erhielten Jonas Klug und Björn Nisse für den wohl größten Versuchsaufbau. Sie haben aus Liebe zum Mittelalter einen Tribok nachgebaut, eine physikalisch ausgeklügelte Steinschleuder. Ihr eigener Rekord liegt bei 86 Metern. Getestet haben sie ihr Gerät auf dem Sportplatz des Scharnhorst- Gymnasiums. „Wir haben selbstverständlich in die entgegengesetzte Richtung vom Mehrgenerationenhaus gezielt“, versichert Björn.




Gymnasium Marienschule Hildesheim
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