Bolivien


Bericht von unserer Partnerschule in Bolivien
Hier geht es zum aktuellen Zeitungsartikel.
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Aktionen im Schuljahr 2009 / 2010
Aktion 35 Cent
Wie sind wir auf diese Aktion gekommen?
Schwester Mari Tere berichtete uns bei ihrem Besuch am 1. Oktober 2009 folgendes:
Ihre Schule liegt am Rande eines Armenviertels der bolivianischen Hauptstadt Sucre. Hier leben die meisten Familien von der Hand in den Mund.
Sie ist sehr stolz darauf, dass es ihr meistens gelingt, allen ihr anvertrauten Schulkindern eine kostenlose medizinische Erstversorgung und ein Mittagessen anzubieten.
Das ist wirklich nicht so leicht!
Der Mindestlohn beträgt pro Monat 700 Bolivianos, umgerechnet ungefähr 65 Euro. Davon müssen die Eltern ihre große Familie ernähren. Ein Mittagessen in der Schule kostet ~ 7 Bolivianos. Hier wird deutlich, dass eine Familie mit Mindestlohneinkommen kein tägliches Essen für sein Kind in der Schule be-zahlen kann. Der Staat unterstützt das Schulessen netterweise mit 3 Bolivianos pro Kind. Doch selbst dann ist es noch unerschwinglich für die Familie!
Damit die Schüler aber trotz der Armut ihrer Eltern wenigstens einmal am Tag eine warme Mahlzeit bekommen und somit wenigstens einmal am Tag satt werden, hat Schwester Mari Tere folgendes System eingeführt:
Die Eltern bezahlen anteilig 1 Boliviano pro Essen. Wer mehr verdient, muss auch mehr bezahlen. Wer wirklich nichts hat, bekommt das Essen umsonst.
Die Differenz bezahlt sie aus Spenden!
Und hier haben wir uns gedacht:
Das ist die richtige Aktion für unseren Weihnachtsbasar 2009!
Für 35 Cent kann Schwester Mari Tere ein Mittagessen für ein Kind ermöglichen!
Wir helfen ihr bei ihrem Vorhaben gern!
Auszug aus dem Infobrief zur Fastenaktion 2009
Ein Bericht von Frau Mauerhöfer...... Ein weiteres Projekt, das wir unterstützten, betrifft das Colegio San Juanillo, eine Ordensschule im Stadtteil San Juanillo in Sucr

e (Bolivien) zu der Frau Schleich seit vielen Jahren Kontakt hat.
Etwa 2300 Kinder vom Kindergarten bis zum Abitur werden hier betreut und unterrichtet. Die Schule in Sucre befindet sich in kirchlicher Trägerschaft, die Lehrer werden vom Staat bezahlt, alles andere muss von der Kirche aufgebracht werden. Die Schule steht zur Zeit vor großen Investitionen, da sowohl die Klassenräume, in denen zum Teil 40-50 Schülerinnen und Schüler gleichzeitig unterrichtet werden, saniert werden als auch der Bau von Sportanlagen im Schulhofs geplant ist.
3900 € kamen während der Aktionen für die beiden Projekte zusammen. Nach Wien, dem Projektsitz von Concordia ist eine einfache Überweisung des Geldes möglich, nach Bolivien ist das sehr kostspielig, daher wurde beschlossen, dass die Gelder persönlich überbracht werden sollten.
10.736 km Luftlinie Hildesheim - Sucre. Gelder der Fastenaktion auf dem WegDass mein Mann und ich drei Wochen der Sommerferien in Bolivien verbringen wollten, war schon länger geplant, da unsere Tochter dort ein freiwilliges soziales Jahr absolviert und wir sie und ihr Pojekt in La Paz besichtigen wollten.
Sucre kannten wir noch nicht, um das Geld der Fastenaktion sicher dorthin zu bringen, beschlossen wir von Cochabamba aus, wohin unser Flug ging, zunächst nach Sucre weiterzufahren und von dort nach La Paz. Wir gönnten uns nach der anstrengenden Flugreise von 17 Stunden einen Tag Pause und dann ging es mit dem Nachtbus weiter nach Sucre. Da die Strecke von Cochabamba nach Sucre nur zum Teil ausgebaut ist, ging die nächtliche Fahrt über zum Teil abenteuerliche Pisten an Abgründen vorbei. Es war besser, nicht aus dem Fenster zu schauen! Nach elf Stunden Fahrt, kamen wir ziemlich gerädert in Sucre an - und hatten einiges über die Probleme der Infrastruktur in Bolivien gelernt.
Die Schulleiterin

Mari Tere Notario hatte uns telefonisch ein sehr schönes Hotel in Innenstadtnähe empfohlen.
Zusammen mit einer Kollegin ihrer Schule Maritza, Padilla Serrano, die im Februar in Deutschland war, besuchte sie

uns am folgenden Tag und nahm das von der Klasse 10a im Rahmen der Fastenaktion gestaltete Tuch „Hände für Bolivien“, die Grüße aus der Schule und das gesammelte Geld in Empfang. Die Begegnung war sehr herzlich und durch die Übersetzung meiner Tochter konnten wir uns auch sehr gut verständigen.
Im Anschluss besichtigten wir einige Sehenswürdigkeiten von Sucre und hatten dann noch Gelegenheit, die Schule in San Juanillo“ zu besuchen und den Stand der Renovierungs- und Baumaßnahmen zu sehen. Eine Reihe von Klassenräumen sind inzwischen saniert. Die Schülerinnen und Schüler lernen, Verantwortung für die Sauberkeit und Ordnung im Klassenraum zu übernehmen. Wir erfuhren, dass in drei Schichten Unterricht erteilt wird: morgens die Kinder, die im Kindergarten und den ersten Schuljahren betreut werden, nachmittags und abends findet Unterricht für die Mittel- und Oberstufe statt. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Pfarrgemeinde, zu der die Schulegehört; dort gibt es u.a. Angebote der Hausaufgabenhilfe. Viele Kinder der Schule sind in der Pfarrgemeinde aktiv. Der dortige Pfarrer hält auch die wöchentlichen Schulgottesdienste. Neben den uns vertrauten Fächern gibt es auch praktische Fächer, die die Schülerinnen und Schüler wählen können: so zum Beispiel Schneiderei, Frisör und Maniküre, Werkzeugmechanik, Tischlern etc. Angeschlossen an die Schule ist eine kleine Sanitätsstation, wo die Schülerinnen und Schüler bei gesundheitlichen Problemen betreut werden und auch Gesundheitsvorsorge und Impfungen erhalten. Das ist in Bolivien deshalb wichtig, weil es kein Krankenversicherungssystem wie bei uns gibt und jede ärztliche Leistung vorab bezahlt werden muss. Uns beeindruckte, wie durchdacht das System dieser Schule ist. Das Kollegium befindet sich zur Zeit in einem Prozess der Pädagogischen Schulentwicklung, der Fortbildungen und gegenseitige Hospitationen im Unterricht beinhaltet. Leider konnten wir die Schule nicht mit Leben erfüllt besichtigen, da zum Zeitpunkt unseres Besuches Ferien waren. Sie waren in allen Schulen aufgrund der Gefahr der Schweinegrippe verlängert worden. In Bolivien erlebten wir, dass das Problem der Ansteckung sehr ernst genommen wurde. Schon am Flughafen, aber auch in Hotels, Banken und anderen öffentlichen Stellen trugen die Mitarbeiter einen Mundschutz, überall hingen Plakate mi

t Hygienemaßnahmen. Erst am letzten Tag unseres Besuchs in Bolivien wurden die Schulen wieder geöffnet.
Der Abschied aus Sucre war sehr herzlich, sehr deutlich ist uns das Interesse der Schule an einem vertieften Kontakt mit der Marienschule geworden. Als Abschiedsgeschenk erhielten wir für die Marienschule verschiedene Flöten, die traditionell in Bolivien geblasen werden, unter anderem eine Quena.