Der Froschkurs in Wien vom 22.9.-26.9.2008
Am Montag sollte es endlich losgehen unsere Abschlussfahrt, unsere letzte Fahrt in unserer Schulzeit, alle haben sich riesig darauf gefreut. Wir, das waren neben unserem Kurs Feldbiologie von Frau Podloucky noch der Geschichtskurs von Frau Pölcher und der Kunstkurs von Frau Veit-Denecke.
Wien, vom Hörensagen eine wunderschöne Stadt, aber live dorthin zu fliegen war doch etwas anderes. Denn kaum hatte das Flugzeug Reisehöhe erreicht, sind wir auch schon wieder in den Sinkflug übergegangen. Der Flug ging so schnell vorbei, weshalb wir auch nicht das Gefühl hatten, weit weg von zu Hause zu sein, vor allem, da in Österreich ja auch deutsch gesprochen wird, na ja - mit etwas Dialekt, den wir nach dieser Woche alle relativ gut beherrschten.
Montag Abend, gerade eingerichtet auf unseren Zimmern, ging es auch schon los auf Essenssuche, d.h. ein Restaurant finden, das Platz für 12 Leute bietet und nicht allzu teuer ist. Leider war das Schuhwerk einiger Kursmitglieder nicht auf die lange Wanderung in den Straßen von Wien, auf der Suche nach einer geeigneten Möglichkeit zu speisen, vorbereitet und somit waren Blasen an den Füßen für den ersten Abend schon vorprogrammiert – aber wir fanden ein Restaurant, um die Wienerschnitzel zu testen.
Nach dem Frühstück am Dienstagmorgen starteten alle Kurse den Tag mit einer Stadtrundfahrt durch Wien. Wir sahen das Schloss Belvedere mit seiner schönen Gartenanlage und einem großen Teich, das Hundertwasserhaus mit seinem interessanten Baustil und Farben, die Donau und das beeindruckende Rathaus. Wir sind an so vielen schönen Gebäuden, Häusern und Plätzen vorbeigefahren, dass leider nur die Fotos an alles erinnern können, weil Wien eine unglaublich schöne Stadt mit zu vielen Sehenswürdigkeiten ist.
Den Nachmittag hatten wir zur freien Verfügung. Viele von uns erkundeten die lange Shoppingmeile (Maria-Hilfen-Straße) oder besuchten die Wiener Hofreitschule.
So war der erste ein sehr informativer und erfolgreicher Tag, aber nicht für unsere Geldbeutel, da diese erheblich leichter geworden sind.
Die Nacht war mal wieder viel zu kurz und ein langer Tag mit vielen Sehenswürdigkeiten lag vor uns. Zuerst haben wir dem Naturkundemuseum einen Besuch abgestattet, worauf wir schon sehr gespannt waren, da wir vorher im Seminarfach Gruppen gebildet hatten, welche nun ihr erarbeitetes Thema zu den einzelnen Abteilungen des Museums vortrugen. Zum einen wurden uns die Amphibien und Reptilien näher gebracht, aber auch über die Säugetiere haben wir viel erfahren und viele überwältigende Tierpräparate gesehen. So gab es einen Ganges Gavial (Krokodilart), der erstaunliche 5m lang war und Tiere, die schon ausgestorben sind. Auch die Feuchtpräparate von den Reptilien und Amphibien waren faszinierend, wie auch die versteinerte Riesenschildkröte und die tierische Fossilienabteilung. Aber nicht nur Tiere gab es im Naturkundemuseum zu sehen, auch Menschenschädel, sowie Werkzeug konnte man sich in den Schaukästen ansehen. Nach einer kurzen Pause im Naturkundemuseum oder darum herum, ging es auch gleich weiter zur Hofburg mit anschließender Besichtigung.
Ein echter Geheimtipp für Sissifans oder Freunde schöner Schlösser. Hierbei haben wir Dinge erfahren, über Sissi - oder Kaiserin Elisabeth -, die aus keinem der Filme mit Romy Schneider hervorgingen, auch die vielen Fragen, die wir hatten, wurde alle beantwortet.
Nach der Hofburg hatten wir wieder frei, einige nutzten dies, um noch einmal den Koffer schwerer für die Rückreise zu machen, andere einfach nur, um sich auszuruhen und die Füße zu schonen, denn am Donnerstag sollte es gleich weitergehen mit unserem Ganztagesausflug an die slowakische Grenze bzw. in das Naturschutzgebiet Hohenau/March. Nach einer Stunde Zugfahrt wurden wir direkt am Bahnhof von einer sehr netten Biologin des Naturschutzvereins „Auring“ in Empfang genommen, die uns auch den Tag begleitete. So wanderten wir in die „Wildnis“. Die Biologien zeigte uns wie man Braun- und Grünfrosche unterscheiden kann, auch wenn die Grünfrösche braun gefärbt waren. Weiterhin beobachteten wir einige Greifvögel. Auch sahen wir viele blühende Herbstzeitlosen und erfuhren, dass es in der Umgebung von Wien keine Würgeschlangen gibt, sondern nur andere Schlangen, z.B. die Ringelnatter.
Später machten wir noch einen kurzen Abstecher nach Slowenien ungefähr 5 m über die Grenze. Dort am Fluss sahen wir eine interessante Fangmethode mit Netzen, die ins Wasser hineingelassen werden. Nach der Mittagspause begaben wir uns zur Beringungsstation, wo wir den zuständigen Ornithologen trafen. Er erklärte uns, dass die Vogelschauplätze durch die Schlammablagerung der Zuckerfabrik zustande gekommen sind und die Methode, wie die Vögel gefangen werden, um sie zu beringen. Weiterhin zeigte er uns die Versuche, wie festgestellt wird, welche Markierungen auf Glasscheiben von Vögeln am besten gesehen werden. Trotz des etwas kalten und windigen Wetters war doch ein sehr schöner Tag.
Am Abend wollten wir eigentlich noch auf den Prater gehen, was wir dann auch gemacht haben, jedoch war das Wetter eher schlecht und somit hatten alle Fahrgeschäfte geschlossen. Dies sollte nun unser letzte Abend in Wien sind und so beschlossen wir ihn trotz des schlechten Wetters zu genießen.
Auch am Freitag, unserem Abreisetag, hatten wir noch ein straffes Programm zu absolvieren, denn wir besichtigten das Schloss Schönbrunn und gingen anschließend in den Tiergarten Schönbrunn. Das Besondere an diesem Zoo war, dass er sehr viele seltene Tiere
wie Pandas, Koalas (die sogar ein Baby hatten), Piranhas, Tigerjunge, Jaguars, Krokodile und sehr kleine Affenarten, aber auch frei fliegende Fledermäuse, die einen im Flug fast berührten, besaß. Auch der antike Aufbau des Tiergartens hatte etwas Spezielles.
Am Abend hatten wir im Hotel noch einen kleinen Gottesdienst mit Reflektion auf diese
Woche, die sehr erlebnisreich war. Danach genossen wir (wieder alle Kurse zusammen) ein leckeres Abendessen und machten uns dann auf zum Flughafen. Leider hatte unser Flugzeug viel Verspätung und so kamen wir nach einer halben Bruchlandung erst nach Mitternacht in Hannover an. Aber trotz aller Pannen bleibt die Erinnerung an die letzte Fahrt unserer Schullaufbahn in positiver Erinnerung.
Verfasst von:
Larissa und Simone